Das Handelsblatt berichtete vor einigen Wochen in einem Artikel über Quiet Quitting
, Angestellten also, die innerlich gekündigt haben.
Hoffnungs- und Leistungsträger in Unternehmen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre High Performance
hinter sich lassen und Dienst nach Vorschrift machen.
Bisher vorne dran, hoher Einsatz, motiviert, engagiert – und plötzlich: Abbruch. Eine Entfremdung von der Aufgabe im Unternehmen, weil es zu irgendeinem Zwischenfall kam: Vielleicht Ärger mit dem Vorgesetzten oder der Personalabteilung und die Vorzeigemitarbeiterin ist nur noch Durchschnitt.
In der Regel führt ein solches Verhalten nach der inneren Distanzierung zur Kündigung. Führungskräfte, die auf die Wünsche oder das Knowhow ihrer Mitarbeiter nicht oder falsch reagieren, sind nicht mehr respektiert und akzeptiert. Demotivierte Mitarbeiter wieder zu motivieren ist schwierig und gelingt selten.
Beim Lesen des Artikels erinnerte ich mich an einige Parallelen aus der eigenen Vergangenheit, als Chef, wie auch als Mitarbeiter. Die Situation ist mir vertraut – im Berufsleben. Sie ist mir aber auch vertraut als Pastor: Menschen waren engagiert dabei im kirchlichen Leben. Sie hatten Ideen, waren motiviert und investierten Zeit, Kraft und Geld. Irgendwann kam es zum Bruch. Dann zur Distanz. Zunächst zur kirchlichen Institution, anschließend zum praktizierten Glaubensleben.
Der regelmäßige Gottesdienstbesuch fand nur noch gelegentlich statt. Das geistliche Leben, geprägt von persönlichem Gebet und Bibellesen, nahm ab und spielte keine Rolle mehr im Alltag. Quiet Quitting. Der stille Ausstieg und Rückzug erfolgen nicht über Nacht, eher schleichend. Unbemerkt. Alltag und Glaube sind separiert. Das eine hat mit dem anderen nichts mehr zu tun. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis gelebter Glaube überhaupt keine Relevanz mehr hat.
Ob 2025 eine Chance bekommen kann den Einstieg in das geistliche Leben neu zu starten? Vielleicht gab es Enttäuschungen und Streit. Vielleicht nahmen Familie und Beruf oder Hobbys einen großen Raum ein und Spiritualität kam zu kurz.
Oder gab es gar kein Quiet Quitting?
Aber als Kind glaubtest du an Gott und dieses Vertrauen ist mit der Zeit abhandengekommen?
Das kann sich ändern: Den Faden wieder aufnehmen.
Es beginnt mit einem Entschluss und der Anrede: Gott, da bin ich wieder.
Und das Vorhaben ist gestartet: Zurückfinden zum Glauben und in die Beziehung zum lebendigen Gott.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde