Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

06.02.2025

Lächeln

Wie sich die Zeiten ändern: Wer vor über 100 Jahren für ein Gemälde Modell stand, wählte eine entspannte Mimik, da sie für lange Zeit beibehalten werden musste. Auch die ersten Fotos zeigen ernste Gesichter, denn die Belichtung brauchte ihre Zeit, bis das Bild im Kasten war. Außerdem waren Fotos eine teure Angelegenheit und man wollte sich nicht albern zeigen.

Ruft der Fotograf heutzutage Bitte lächeln!, dann will er geputzte Zähne sehen und hilft mit der Aufforderung, ein kräftiges Cheeeeese! zu sagen nach. Gar nicht so einfach, auf Kommando ein Lächeln hervorzuzaubern, vor allem dann nicht, wenn einem das Lachen vielleicht im Halse stecken geblieben ist.

Nicht vergessen: Lass die Ereignisse um dich herum nicht dein Lächeln beeinflussen. Sondern: Lass dein Lächeln deine Umgebung verändern! Selbst dann, wenn du allein in deiner Wohnung bist oder um dein Haus herum gehst: Lächeln! Lächeln entwaffnet und lächeln verzaubert. Charlie Chaplin sagte: Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

Wer den Echtheitsbeweis eines Lächelns fordert, der muss in die Augen schauen, denn dort wird es sichtbar: Bei einem Lächeln unterscheidet das Fehlen einer Bewegung im äußeren Teil des Muskels, der das Auge umkreist, ein falsches Lächeln von einem echten. Tatsächlich hat das echte Lächeln einen Namen: Duchenne-Lächeln. Namensgeber war der französische Arzt Guillaume Duchenne, der die Physiologie der Mimik studierte.

Was sind die Vorteile, wenn Menschen lächeln? Der Bluthochdruck wird gesenkt, es reduziert Stress, es stärkt das Immunsystem, Schmerz lässt nach – und Lächeln ist ansteckend! Wikipedia fasst zusammen: Lächeln bewirkt angeblich nicht nur eine Veränderung des Gesichtsausdrucks, sondern führt auch dazu, dass das Gehirn Endorphine produziert, die körperliche und seelische Schmerzen verringern und das Wohlbefinden steigern.

Lächeln gilt auch als Bestandteil von gutem Service und wird als entgegengebrachte Freundlichkeit im Laden und im Biergarten vom Kunden aufgefasst. Der Emotionsforscher Dieter Zapf untersuchte 2006 die Folgen von beruflich verordnetem Dauerlächeln. Er stellte dabei fest, dass zwangsweises Lächeln, bei dem man seine tatsächlichen Emotionen unterdrücke, kurzfristig zu Kreislaufveränderungen, und auf die Dauer zu Stress und Krankheiten wie Depressionen, führe. Merke: Nur echtes Lächeln ist gesund!

Die Bibel formuliert schon vor über 2500 Jahren (Sprüche 15,30): Ein freundlicher Blick erfreut das Herz, und eine gute Nachricht gibt neue Kraft. Das ist definitiv eine klare Empfehlung zum Lächeln.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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